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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 220

1877 - Oldenburg : Stalling
- 220 - einer Gefammtverfafsung" hervortrat, verlangten die Herzog-thmer eine gemeinsame Verfassung fr sich allein. Die Februarrevolution wirkte aufregend auf beide Theile. Die Dnen in Kopenhagen drangen dem Könige ein aus so-genannten Eiderdnen, zu denen Graf Moltke, Orla Lehmann gehrten, bestehendes Ministerium auf, das Schleswig bis zur Eider dem dnischen Knigreiche einverleiben wollte. Dagegen errichteten die Schleswig-Holsteiner, da sich der König in der Gewalt des Ministeriums befnde, eine provisorische Regierung, zu der Beseler und Graf Reventlow gewhlt wurden, und erkannten den Augustenburgischen Prinzen Friedrich als ihren Herzog an. Die Schleswig-Holsteiner, durch deutsche Freiwillige untersttzt, zogen gegen die Dnen aus, erlagen aber der Uebermacht bei Flensburg (9. April). Die Stnde der Her-zogthmer baten nun mit Aufnahme Schleswigs in den deut-schert Bund und baten auch in Berlin um bewaffnete Hlfe. Das Vorparlament bewilligte die Aufnahme und beauftragte Preußen, das inzwischen auch in die Mrzbewegung hinein-gezogen war, in Verbindung mit dem zehnten Bundesarmee-corps die Herzogthmer zu besetzen. Nun begann die Begei-sterung fr die Rechte der Schleswig-Holsteiner alle Schichten des deutschen Volkes zu durchdringen, und das Nationallied: Schleswig-Holstein, stammverwandt" erscholl, von Tausenden von Stimmen getragen, durch die deutschen Lande. Der preuische General Wrangel ging als Bundes-feldherr der die Eider und vertrieb am 23. April die Dnen aus dem Danewirk, die am folgenden Tage von den Truppen des 10. Armeecorps bei Oeversee nochmals geschlagen wurden. Wrangel drang tief in Jtland ein, schrieb eine Kriegssteuer von drei Millionen Thalern aus und wollte diese Provinz besetzt halten, bis die Dnen, welche durch die Blokade der deutschen Hfen dem Handel groen Schaden thaten, fr diese Verluste Entschdigung gegeben htten. Da aber Rußland, England und Schweden, die an der Nord- und Ostsee kein starkes Deutschland aufkommen lassen wollten, eine drohende Stellung einnahmen, so bekam Wrangel den Befehl zum Rck-zuge, schlug aber die Dnen nochmals bei Dppel (6. Juni) und auch der baierische Feldherr von der Tann unternahm mit seinem Freicorps noch einige khne Streifzge. Doch wurde

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 355

1877 - Oldenburg : Stalling
- 355 - von Anfang an entschlossen, mit dem neuen Staate in die engste Verbindung zu treten, und dessen gnstige geographische Lage, seine militrischen Hlfsmittel zu Wasser und zu Lande zu benutzen, um die Suprematie der Norddeutschland zu erringen. Da man aber wute, wie wenig der Erbprinz sich den preuischen Forderungen im Bezug auf das Verhltnis des schleswig-holsteinischen Heeres zum preuischen fgen wrde, so regte sich im Hintergrunde der preuischen Politik immer mehr der Gedanke, die Herzogtmer in jedem Falle, mit oder ohne Oestreichs Zustimmung, in den alleinigen Besitz Preuens zu bringen, und schon vor dem Ende des Jahres 1864 war fast die gesammte preuische Presse fr die Annexion der Elbherzogthmer. Preußen lehnte daher den streichischen Antrag eines Provisoriums unter dem Erbprinzen ab (12. Jan. 1865), und es erfolgte zunchst vom 1. Februar an die Bil-dung einer beiden Mitbesitzern untergeordneten, gemeinsamen schleswig-holsteinischen Landesregierung. Allein neben dem streichischen und preuischen Civil-Commissar behielt der Erbprinz in Kiel seine herzogliche Nebenregierung bei. Der streichische Minister, Graf Mensdorff-Pouilly, der an Rechberg's Stelle getreten war, suchte das streichische Iinteresse in den Herzogtmern mehr als sein Vorgnger zu wahren, aber der Lenker der preuischen Politik, Minister-Prsident von Bismarck, beharrte bei seinem Plane, die Lnder in vllige Abhngigkeit von Preußen zu bringen, und wollte die Schwche des streichischen Staatsorganismus und seine inneren Gebrechen, vor Allem seine trostlose Finanznoth, I benutzen, um seinem Staate die Suprematie in Deutschland j zu verschaffen. Die ffentliche Meinung in Schleswig-Holstein, j welche die staatliche Constituirung der Herzogtmer unter dem i Augustenburger, den seine Anhnger Friedrich Viii. nannten, j forderte, war zwar fortwhrend im Interesse von Gesammt-Deutschland fr einen engeren Anschlu an Preußen, wollte aber nicht darin aufgehen, vielmehr sollten die Bedingungen ; dieses Anschlusses von den Stnden des Landes festgestellt werden. Preußen aber war entschlossen, auf die Constituirung des neuen Staates nicht eher einzugehen, als bis es seine hher gehenden berechtigten Ansprche," insbesondere un-| bedingte Verfgung der die Militrkrfte desselben zu Wasser 23*

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 360

1877 - Oldenburg : Stalling
360 - grerung oder einen Machtzuwachs verschaffe, worauf Frank-reich und England die Conferenz fr unmglich erklrten.*) An demselben Tage (1. Juni), an welchem Oestreich diese vorlufige Brgschaft gegen ehrgeizige Ansprche" als Be-dingung seiner Theilnahme an der Conferenz bezeichnete, stellte es die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Frage den Entschlieungen des Bunbes anheim, welchen von seiner Seite die bereitwilligste Anerkennung gesichert sei," und erklrte zugleich , ba der kaiserliche Statthalter in Holstein die Stnbe-versammlung des Herzogthums auf den Ii. Juni nach Itzehoe berufen werbe, ba die Wnsche und Rechtsanschauungen des Landes einen berechtigten Factor der Entscheidung Inibeten." ; In der Uebertragung des schleswig-holsteinischen Streites an den Bunb fanb Preußen einen Bruch der Gasteiner Conven-tion; der Gouverneur von Schleswig, General von Man-teuffel rckte auf Grum^ez frheren Conbominats mit 20,000 ~r Mann in Holstein ein und forberte den streichischen Statthalter von Gablenz auf, wieber eine gemeinsame Regierung fur"5eide Herzogthmer zu bilben. Dieser lehnte die Auffor- i berung ab, zog sich unter Protest mit seinen 3000 Mann (der Brigabe Kalik) zurck und ging, nachbein die Preußen den Zusammentritt der Stnbe mit Gewalt verhindert hatten (11. Juni), der Hannover und Cassel zum streichischen Hauptheer in Bhmen. Auch der Prtenbent, Friedrich von Augustenburg, verlie sein Erblanb." Auf diese Vorgnge hin stellte Oestreich am Bundestage ; den Antrag aus Mobilmachung des gesamiuten Bundesheeres mit Uusnhme' ?espreu"ischen Contingents, da Preußen durch die Besetzung Holsteins einen Act gewaltsamer Selbsthlfe be- j gangen habe, welche die Bundesversammlung gem Artikel Xix der Wiener Schluacte zu verhindern verpflichtet sei. j Obgleich der preuische Gesandte (von Savigny) gegen den nach Inhalt und Form bundeswidrigen Antrag" protestirte, *) Am 9. Mai machtc ein junger Mann, Carl Cohen, Stiefsohn des badischen Flchtlings Blind zu Berlin einen Mordversuch auf Bismarck , in dem er das eigentliche Hinderui d.s Friedens sah. Der Graf blieb jedoch unverwu.:det; Cohen ttete sich während der Unter-suchungshaft.

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 354

1877 - Oldenburg : Stalling
- 354 - Capitn Hammer lange mihandelt worden war und nun durch dessen Gefangennehmung befreit ward. Damit brach der Trotz der Dnen. Die Kopenhagener, deren Hochmuth in Kleinmuth umgeschlagen, befrchteten, die Preußen mchten bis Seeland vordringen und verlangten die Zusammenziehung von Flotte und Heer zum Schutz der Hauptstadt. Christian Ix., der von Anfang an nur ungern den ungleichen Kampf aufgenommen, entlie das eiderdnische Ministerium und wandte sich nach Berlin und Wien mit dem Ansuchen um einen Waffenstillstand und um Einleitung zu Friedensunterhandlungen, worauf -die Verbndeten eingingen. Am 30. Dctober 1864 wurde zu Wien der Friede unter-zeichnet, in welchem der König von Dnemark seine Rechte auf die Herzogthmer Holstein, Schleswig und Lauenburg an den Kaiser von Oestreich und den König von Preußen abtrat. Die treffliche Organisation des preuischen Heeres, in dem Befehlshaber und Soldaten sich gleichmig bewhrt hatten, war in diesem Kriege eben so glnzend hervorgetreten, als die Khnheit und Sicherheit der preuischen Politik, die, unbeirrt durch Englands und Frankreichs Drohungen, ihre Plne mit Entschiedenheit durchgefhrt hatte. Nachdem Oestreich und Preußen durch den Wiener ; Frieden in den Besitz der Elbherzogthmer getreten, forderte | Preußen, da die Hannoveraner und Sachsen das Land rumen sollten, und die Bundesversammlung erklrte auf den gemeinsamen Antrag Oestrichs und Preuens am 5. December 1864 die Exemtion fr beendigt. An demselben Tage beantragte Oestreich bei Preußen die vorlufige Ueber-gbe der Herzogthmer an den Erbprinzen Friedrich von : Augustenburg, vorbehaltlich der Untersuchung der Erbansprche. ; Whrend Oestreich nicht die ausschlieende Herrschaft Preuens j der die Herzogthmer gestatten wollte, vielmehr an der Elbe j die Bildung eines Mittelstaates wnschte, der sich in der j Bundesversammlung ihm anschlieen wrde, war Preußen 1

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 248

1877 - Oldenburg : Stalling
248 - Insel Alfen zurckgeworfen. Am 20. April schlug Bonin die. Dnen in einem blutigen Gefecht bei Kolding, aber Jtland zu besetzen wagte man nicht, da sich Frankreich und Rußland dagegen erklrt hatten. Whrend das schleswig-holsteinische Heer Friedencia belagerte, warf sich der dnische General Rye in der Nacht vom 5. zum 6. Juli mit berlegener Macht auf das Belagerungscorps, das nach heiem Kampfe geschlagen wurde. Die Schleswig-Holsteiner waren so wenig entnuthigt, da sie wieder zum Angriff bergehen wollten, als die Nach-rieht von dem am 10. Juli zwischen Preußen und Dnemark abgeschlossenen Waffenstillstand einlief. Diesem zufolge muten die deutschen Truppen Schleswig rumen, dessen nrdlicher Theil von schwedischen, dessen sdlicher von preuischen Trup-Pen besetzt wurde. Das Land erhielt eine aus einem dni-schen und preuischen Commissr bestehende Landesverweisung. Das schleswig-holsteinische Heer mute sich hinter die Lider zurckziehen. Dieser Waffenstillstand, gegen welchen die Herzogtmer vergebens protestirten, war das Werk der englischen, russischen und schwedischen Diplomatie. Es htte vielleicht besser um die Herzogthmer gestanden, wenn Deutschland im Besitze einer starken Centralgewalt gestanden htte, aber gerade ds deutsche Einigungswerk nahm inzwischen keinen gnstigm Verlauf. Nachdem die preuische Regierung ihre Abgeordneten aus der Paulskirche abberufen hatte, beschlo sie die politische Wie-dergeburt Deutschlands selbst in die Hand zu nehmen. Vom 17. bis 26. Mai wurden in Berlin Conferenzen gehalten, an denen sich aber nur Baiern, Sachsen und Hannover betheilig-ten. Da Oestreich auf einen engeren Bund unter Preuens Vorsitz nicht einging, so zog sich auch Baiern und zwar aus gleichem Grunde zurck. Darauf schlo Preußen mit Sachsen und Hannover das Dreiknigsbndni, jedoch nur als Prodi-sorium auf ein Jahr, bis zum 1. Juni 1850. Dieses Bnd-ni, in dem Preußen die diplomatische und militrische Leitung bernahm, sollte der Anfang zu einem engeren Bundesstaate sein und war von einem Verfassungsentwurf begleitet, der sich fast durchgngig der Frankfurter Reichsverfassung anschlo, nur hie das Oberhaupt nicht Kaiser, sondern Reichsvorstand,

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 247

1877 - Oldenburg : Stalling
- 247 - ^richtet; in Pesth endete Ludwig Batthyani durch den Strang, nach'ihm wurden noch mehrere andere Ungerichtet Nur Grgei durfte sich ungehindert in Klagenfurt aushalten. So endete die Erhebung Ungarns. Städte und Dorfer waren verwstet und schwer lastete der Belagerungszustand auf dem unglcklichen Lande, dessen Wohlstand auf lange Zeit hmaus zerstrt war. Die Verfassung der Ungarn mit allen ihren Vorrechten wurde aufgehoben. Glchzeitig mit dem Todeskampfe der Magyaren war auch der Krieg in den Elbherzogthmern Schleswig - Holstein von neuem entbrannt. Die Dnen hatten die Zeit des Malmer Waffenstillstandes kr keinen der streitenden Theile befriedigte, benutzt, ihre Kriegsmacht auf einen furchtbaren Fu zu bringen Aber auch die ^erzogthmer waren nicht mig gewesen, hatten die all. aeme.ne Wehrpflicht eingefhrt und tchtige preuische Offiziere in \h Heer aufgenommen. Im Vertrauen auf ihre Ueber-leaerbeit zur See hatten die Dnen am 26. Marz 1849 den Waffenstillstand gekndigt. Aber gleich im Anfang des neuen Kcmpfes erlitt das dnische Geschwader bei Eckernforde von ifrei schleswig-holsteinischen Strandbatterien erne vollstndige Berlage (5 April), Das danische Linienschiff Chr.st.an Viil, mt 84 Kanonen strandete und wurde Mit glhenden Kugeln n Brand geschossen."-) Die Fregatte Gefion mit 56 Kanonen vurde so bel zugerichtet, da ste sich gleichfalls ergeben mute. Oer Jubel der diese herrliche Waffenthat erscholl durch ganz Deutschland. Die tapferen Shne Nordalbinglens brannten oor Begierde, sich mit den Dnen zu messen, und auch die Reichstruppen, die schon im Mrz eingerckt waren, beseelte gleicher Eifer. Am 13. April wurden von Baiern und Sach-sen die Dppeler Schanzen erstrmt und die Danen auf die *) Der schleswig-holsteinische Artillerie-Unteroffizier Preuer, der M diesem Erfolge das Meiste beigetragen hatte, wollte, nachdem der Christian Viii. die Flagge gestrichen, die Bemannung des brennenden Schiffes retten, versptete sich aber bei diesem menschenfreundlichen Unternehmen, und flog mit Masten, Segeln, Holzwerk und einem Tbeil der Mannschaft in die Lust.

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 348

1877 - Oldenburg : Stalling
348 Das Streben der sogen. Eiderdnen, deren Wahlspruch war: Dnemark bis zur Eider", Schleswig der dnischen Monarchie einzuverleiben, trat nicht nur in dem Mrzpatent (vom 30. Mrz 1863), sondern noch deutlicher in dem am 29. September dem Reichstag vorgelegten Entwurf einer gemeinsamen Verfassung fr Dnemark und Schleswig hervor. Schon war derselbe am 13. November angenommen und dadurch die Einverleibung Schleswigs ausgesprochen; es fehlte nur noch die Unterschrift des Knigs, als dieser am 15. November 1863 starb. Sein Nachfolger war der durch das Londoner Protokoll ernannte Christian Ix. Der neue König wre fr sich geneigt gewesen, die neue Verfassung, welche die Rechte der Herzogtmer verletzte, zurckzunehmen, aber die drohende Haltung der Kopenhagener Bevlkerung zwang ihn, die Verfassung zu unterzeichnen (18. Nov.) und Alles zu besttigen, was unter der vorigen Regierung gegen die Rechte der Herzogthmer unternommen worden war. Damit war nicht allein dem deutschen Bunde, sondern auch den beiden deutschen Gromchten der Krieg erklrt. Dne-mark hoffte, da ihm in dem bevorstehenden Kampfe Schweden mit seinem Heere, England mit seiner Flotte zu Hlfe kommen, da Frankreich am Rhein eine Diversion gegen Preußen, Italien am Po eine solche gegen Oestreich machen, und da es den so getheilten Krften der Verbndeten zu widerstehen im Stande sein werde. Da der deutsche Bund und die meisten Mittel- und Klein-staaten das Londoner Protokoll nicht unterzeichnet hatten, so handelte es sich fr sie um die Erbfolgefrage, während die Gromchte, welche in dem Protokoll die neue Erbfolge, d. h. Christian Ix., anerkannt hatten, es mit der Einverleibungs-frage zu thun hatten. Der deutsche Bund beschlo die Exe-cution als Zwangsmittel zur Wiederherstellung des verletzten Rechtszustandes, und am 23. December berschritten 12,000 Mann Sachsen und Hannoveraner die holsteinische Grenze. Die Dnen zogen sich hinter die Eider zurck, und in Holstein wurde Friedrich Viii. von Schleswig-Holstein-Augustenburg, der sich bereits in Kiel eingefunden, als rechtmiger Herzog ausgerufen. In allen Theilen Deutschlands sprach man sich in den Kammern, in politischen Vereinen und Volks-

8. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 350

1877 - Oldenburg : Stalling
350 gegen Oestreich selbst wenden und die deutsche Frage zu Gunsten Preuens entscheiden sollte. Schon am Ende des Monats Januar waren 43,500 Preußen mit 110 Kanonen und 28,500 Oestreicher mit 48 Kanonen lngs der schleswigschen Grenze aufgestellt. Die ; Preußen standen zunchst unter dem Commando des Prinzen ; Friedrich Karl von Preußen, die Oestreicher unter dem des Feldmarschall-Lieutenants von Gablenz, den Oberbefehl der beide fhrte der preuische Feldmarschall von Wrangel, der schon 1848 gegen die Dnen commandirt hatte. Am 1. Februar 1864 gingen die verbndeten Truppen der die Eid er. Quer durch Schleswig zieht sich, etwa 11 Meilen lang und 1 Meile breit, das berhmte Danewerk hin, das seit 1848 noch durch eine Reihe von Schanzen und Forts strker ; befestigt war. Zu einer erfolgreichen Verteidigung desselben htte es eines Heeres von 5060,000 Mann bedurft, die Dnen hatten aber hchstens 2530,000 Mann mit 80 Ge- ; schtzen zusammenbringen knnen. Das streichische Corps und die preuischen Garden sollten das Danewerk in der > Fronte angreifen, während das preuische Corps im Osten die Aufgabe hatte, beim Dorfe Missunde an der Schlei die .. Stellung der Feinde zu ffnen. Eine dreistndige Kanonade bei Missunde (2. Febr.) und ein Versuch, die Schanzen zu erstrmen, hatte, besonders wegen dichten Nebels, nicht den I erwarteten Erfolg, während die Oestreicher unter kleinen Ge- j fechten bei Jagel, Overselk und dem Knigsberg bis zu den | eigentlichen Schanzen des Danewerks vordrangen. Dort I sollte, indem die Preußen den Uebergang der die Schlei | erzwangen, ein Sturm versucht werden, aber der dnische I Obergeneral de Meza hatte die Weisung, den Kampf um das Danewerk nicht so weit zu führen, und ein am 4. berufener Kriegsrath beschlo, die erste Verteidigungslinie aufzugeben und sich hinter die Dppellinie zurckzuziehen. Am Abend des 5. begann der Rckzug der Dnen in solcher Stille, da die Verbndeten nichts davon gewahr wurden. Erst am f Morgen des 6. erhielten die Oestreicher Kunde davon, zogen v in Schleswig ein und setzten, während die Preußen un- j gehindert der die Schlei gingen, den abziehenden Dnen nach. |

9. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 357

1877 - Oldenburg : Stalling
357 eben so erwnscht, als wahrscheinlich." Von den Mittel-staaten wurde in dem bevorstehenden Kriege die Beobachtung der genauesten Neutralitt verlangt. Zu gleicher Zeit wurde der Redacteur eines antipreuischen Blattes in Altona, May, verhaftet, und ein Mitglied der Opposition im preuischen Abgeordnetenhauses, Frese, ungeachtet der Einwendungen des streichischen Civilcommissarius, aus den Herzogthmern aus-gewiesen. Ein solcher Zustand konnte nicht von Dauer sein, doch war der Augenblick, ihn durch das Schwert zu entscheiden, noch nicht gekommen. Es wurde daher zwischen den deutschen Gromchten in dem Badeorte Gastein in Salzburg, wo der K-nig von Preußen und sein erster Minister sich aufhielten, eine Convention geschlossen (14 August 1865), welche auf einer per-fnlichen Zusammenkunft König Wilhelms I. mit Kaiser Franz Joseph in Salzburg ratificirt wurde. Durch die Gasteiner Convention wurden die beiden Herzogtmer von einander ge-trennt, und die Regierung von Schleswig an Preußen, die von Holstein an Oestreich berlassen. Lauenburg wurde gegen eine Entschdigung von 2,500,000 dnischen Reichs-thalern (100 dnische ----- 75 preuische Thaler) von Oestreich an Preußen abgetreten. Auerdem erhielt Preußen den Ha-fen von Kiel, das Besatzungsrecht in Rendsburg und die Oberaufsicht der den zu erbauenden Nord-Ostsee-Canal. Der Minister von Bismarck, der diese zeitweilige Ausgleichung zu Stande gebracht, wurde dafr wie fr seine Ausdauer in der inneren Politik Preuens, von seinem König in den Grafen-stand erhoben.*) *) Otto v. Bismarck Schnhausen, neb. 1. April 1815 zu Sckwritz ausen, aus altmrkischem Rittergeschlecht studirt die Rechte in Gt-tingen, arbeitet bei den Regierungen in Aachen und Potsdam Gutsherr in Pommern, Deichhauptmann in Schnhausen Abgeordneter der Ritterschaft aus dem Landtage der Provinz Sachsen als solcher 1847 Mitglied des Vereinigten Landtages", hervorragender Redner der Regierungspartei bekmpft 1848 die Revolution und ist conserva-tiver Parteifhrer in der zweiten Kammer zu Berlin 1849 und bei dem Unionsparlament in Erfurt 1850 - preuischer Gesandter 18511859 beim Bundestage in Frankfurt a M., 185962 in Petersburg, feit Hiai 1862 in Paris 23. Sept. 1862 preuischer Staatsminister, 8. Oct. 1862 Prsident des Staatsministeriums und Minister der

10. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 358

1877 - Oldenburg : Stalling
- 358 Die gemeinschaftliche Regierung der Herzogthmer wurde am 15. September aufgelst, und an ihre Stelle traten Frei-Herr von Gablenz als streichischer Statthalter von Holstein in Kiel, und Freiherr von Manteuffel als preuischer Gou-verneur von Schleswig in Flensburg die Regierung an. Aber der Gasteiner Vertrag war nur ein neues Provisorium, in dem die Keime zu neuen Zerwrfnissen zwischen den beiden Gromchten lagen. Am 23. Januar 1866 richteten 19 Mitglieder der holsteinischen Ritterschaft, an ihrer Spitze von Scheel-Plefsen, eine Adresse an den Grafen Bismarck fr Per-sonal-Union der Herzogthmer mit Preußen; aber an dem-selben Tage sprach sich eine Versammlnug von 34000 Mnnern aus beiden Herzogthmern zu Altona energisch fr die Einberufung der schleswig-holsteinischen Stnde aus, ohne jedoch eigentliche Beschlsse zu fassen, weil diese von der Lan-desregierung verboten waren. Damit hingen die von Oest-reich untersttzten Bestrebungen zu Gunsten des Erbprinzen Friedrich von Augustenburg zusammen, dessen Ansprche Preu-en nicht anerkannte. Der preuische Minister-Prsident Graf Bismarck sah sich deshalb veranlat, in Wien Beschwerde dar-ber zu führen (26. Jan. 1866), da Destreich beabsichtige, das Herzogthum Holstein dem Erbprinzen tatschlich zu berantworten und sprach sein Bedauern aus, da revolutionre und jedem Throne feindselige Tendenzen unter dem Schutze des streichischen Doppeladlers sich entfalten drften." Die Depesche erklrte das Regierungssystem Oestreichs in Holstein fr eine Schdigung des monarchischen Prinzips und stellte einen Bruch des bisherigen Bndnisses in Aussicht. Der st-reichische Minister, Graf Mensdorff, wies die Anklage gegen seine Politik zurck und erklrte, da er entschlossen sei, dabei zu beharren, auch auf die Gefahr eines Bruches mit Preußen (7. Febr.). Im Mrz zog Destreich Truppen nach Bhmen, wofr die in einigen bhmischen Stdten ausgebrochenen Ju-denverfolgungen keinen gengenden Vorwand abgeben konnten: auch in Sachsen begannen Rstungen, während Preußen seine auswrtigen Angelegenheiten 15. Sept. 1865 in den Grafen-, am 21. Mrz 1871 in den Frstenstand erhoben. Sein Titel Bundeskanzler" in den eines Reichskanzlers" verwandelt.
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